Freude und Enttäuschung lagen beim Massenstart am Freitag bei den WM-Teilnehmer:innen eng beieinander.
Ein spannender Rennverlauf mit zahlreichen Führungswechseln bedingt durch eine Bahnlegung mit mehreren „Butterflies“ und einem dramatischen Finish sorgte für große Emotionen im Ziel.
Andreas Waldmann und Hannes Hnilica zeigten sich von Beginn an immer wieder in der Spitzengruppe. Die Entscheidung fiel auf den letzten Kilometern, als das Rennen nach einem letzten Sternposten auf die gemeinsame Schlussstrecke führte. Wie im Livevideo zu sehen war, lag Hannes gemeinsam mit dem späteren Sieger Vojtech Ludvik (CZE) und dem Finnen Samuel Pokala in Führung, während Andreas in der Verfolgergruppe kämpfte. Diese konnte jedoch noch einmal aufschließen – ein nervenaufreibender Schlussabschnitt folgte.
Im Zielsprint setzte sich Vojtech Ludvik mit zwei Sekunden Vorsprung durch. Dahinter entschied ein Fotofinish über die Plätze: Tomi Nykanen (FIN) sicherte sich knapp vor Bartosz Niebielski (POL) den zweiten Rang. Niebielski holte damit die erste Herren-Medaille überhaupt für das Veranstalterland.
Andreas Waldmann kam auf dem ausgezeichneten Rang 5 ins Ziel – und das trotz eines unglücklichen Moments im tiefen Sand: „Ich hab‘ gesehen, dass es noch einmal ganz eng um die Medaillenplätze wird, bin dann leider am Weg zum vorletzten Posten in den tiefen Sand geraten. Da ich hinter mir schon die nächsten Verfolger sehen konnte, bin ich froh, dass ich das Diplom erreichet habe!“
Für Hannes Hnilica nahm das Rennen hingegen ein bitteres Ende: ab Posten 22 hatte er mit einem Patschen im Vorderreifen zu kämpfen, hielt sich noch bis Posten 29 in der Spitzengruppe. Ein Reparaturversuch schlug leider fehl, und er musste sich mit dem defekten Vorderrad die endlos lang scheinende „Sandpiste“ ins Ziel kämpfen. Nach und nach wurde er von den Verfolgergruppen überholt und kam schwer enttäuscht, aber immer noch auf Rang 18, ins Ziel.
Auch die weiteren Athlet:innen des Teams zeigten starke Leistungen:
- Jana Hnilica war in den Top10 unterwegs, blieb zwischenzeitlich bei einer gesundheitlich angeschlagenen Athletin stehen – eine faire Geste. Danach schlichen sich dann doch noch einige Orientierungsfehler ein, sie sprintete am Ende noch auf Rang 16, nur knapp über eine Minute hinter den Diplomrängen.
- Georg Koffler (20.) und Tobias Breitschädel (26.) fanden sich diesmal sehr zufrieden im vorderen Drittel und sammelten wertvolle Weltcuppunkte.
- Bernhard Kogler (44.) und Martin Illig (45.) kämpften bei über 30 Grad mit der Hitze und einzelnen kniffligen Routenwahlen, erreichten aber wieder solide Platzierungen im Mittelfeld, leider knapp hinter den Weltcuppunkterängen.
Gestern gönnte sich das Team eine wohlverdiente Pause, Räder und müde Beine wurden auf Vordermann gebracht. Heute geht es weiter mit der Langdistanz – hoffentlich bei etwas kühleren Bedingungen und mit dem bisschen Glück, das noch auf die erhoffte Medaille fehlt. Am Sonntag findet dann der letzte Bewerb (Staffel-Bewerb), der WMTBOC statt.
Livecenter (Langdistanz ab 10 Uhr)