Sprint-EM 2025: Rot-Weiß-Rotes Duo stürmt ins K.O.-Sprint-Viertelfinale

Auch der zweite Tag bei den European Orienteering Championships 2025 [EOC] in Belgien verläuft erfreulich für Österreich. Bei der harten K.O.-Sprint-Qualifikation am 28. August 2025 in Geel beeindrucken Ylvi Kastner und Lukas Novak in ihren Vorläufen und sind am Freitag in den K.O.-Heats der jeweils besten 36 Frauen und Männer mit dabei.

Man hätte auch mit Ruderboot oder Frachtschiff nach Geel fahren können. Wenn man dem Albert-Kanal von Hasselt 35 Kilometer nach Norden folgt, könnte man am Stadtrand von Geel anlegen. Wie auch immer sind 130 Läuferinnen und 150 Läufer aus 32 Nationen zur K.O.-Sprint-Qualifikation angereist, darunter auch Jasmina GassnerYlvi Kastner & Laura Ramstein, sowie Georg Gröll, Nicolas Kastner. Lukas Novak & Lukas Wieser im österreichischen Nationaltrikot. 

Wahrscheinlich ohne es zu wissen, erleben sie während ihres Qualifikationslaufes einen wesentlichen Teil der Geschichte von Geel hautnah. Jahrhundertelang kamen Menschen mit psychischen Problemen in die Stadt, um eine Reliquie der heiligen Dymphna mit angeblichen heilenden Kräften zu besuchen.  Manche Pilger zogen es vor, sich an Ort und Stelle niederzulassen, statt in die Irren- und Armenhäuser zurückzukehren. Nach und nach gewöhnten sich die Einwohner Geels an ihre Anwesenheit und kümmerten sich um sie.

Daraus entstand das „integrative Lebensmodell in Geel: Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung finden Aufnahme in Pflegefamilien. Die Menschen arbeiten zum Beispiel in der Fahrradwerkstatt, in der Gärtnerei, in der Buchbinderei oder gehen jeden Tag ins Krankenhaus zur Beschäftigungstherapie. Durch die Unterbringung in einer Familie soll der seelischen Vernachlässigung und dem Hospitalismus vorgebeugt werden. Den Großteil der rund 10 Minuten lange Qualifikationsläufe absolvierten alle in einer großen, derartigen gemeinnützigen Anlage.  

Die letzten Posten führten dann noch verwinkelt direkt vor das Städtische Frei- und Hallenbad von Geel. Die erste kalte Dusche für Österreich gab es schon vor dem Start. Hoffnungsträgerin Anna Gröll musste – nach wie vor nicht fit – leider die Heimreise antreten. Ylvi Kastner sprang in die Bresche. Dank einer extrem starken Leistung beendete sie ihren Lauf inmitten der Weltspitze auf dem 4. Rang, nur 15 Sekunden langsamer als Simona Aebersold. „Ich bin sehr zufrieden und konnte mich auch immer wieder gut mit anderen starken Läuferinnen pushen“ sagte sie nach erfolgreicher Qualifikation für das morgige K.O.-Viertelfinale. Die beiden anderen Österreicherinnen verpassten den Sprung in die Top 12 ihres Laufes. Laura Ramstein lief auf den 25. Platz, Teamkollegin Jasmina Gassner belegte den 29. Rang

Bei den Herren musste Lukas Novak im Ziel als 12. seines Laufes noch lange Zittern. Zunächst waren alle weiteren Konkurrenten langsamer als der Steirer, aber als letzter kam noch Viktor Svensk. Der starke Schwede lag bei der Zwischenzeit zwei Sekunden vor Luki. Am Ende konnte Svensk sein Tempo nicht halten und Lukas Novak jubelte über die Qualifikation für das K.O.-Viertelfinale: „Vor allem mein Finish war sehr gut. Das Niveau ist so unglaublich hoch. Ich bin sehr glücklich.“  Nur 17 Sekunden trennten Laufsieger Jonatan Gustafsson [SWE] vom stärksten Österreicher. Mehr Rückstand war nicht erlaubt. Nico Kastner lief ein persönlich gutes Rennen, das mit 48 Sekunden Rückstand auf dem 23. Platz endete. Georg Gröll belegte den 36. Platz und Lukas Wieser beendete sein EM-Debüt auf dem 42. Rang.  

Morgen geht es dann – wieder in Geel – ab 13.24 Uhr Frau gegen Frau, Mann gegen Mann. Viertelfinale – Halbfinale – Finale. Dank Ylvi und Lukas ist auch Österreich eine der 19 vertretenen Nationen.

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