37 Posten
Nach dem gestrigen Sprint hatten sich viele Athlet:innen auf eine klassische Mitteldistanz gefreut – mit längeren Routenwahlen, physischer Belastung und taktischer Raffinesse. Die Realität beim heutigen Wettkampf in Falenica sah jedoch anders aus: Zwar begann die Strecke mit einigen längeren Postenverbindungen, doch bald entwickelte sich das Rennen zu einem mehr als einstündigen „Sprint“ auf einer äußerst kniffligen Karte. 37 Posten – auf die umliegenden Sandhügeln verteilt und teilweise viel zu knapp beieinander – sorgten für geteilte Meinungen. Zudem waren die Postenringe nicht ausgeschnitten, was in Kombination mit einem „unangenehmen“ Kartenbild und im Gelände schwer erkennbaren Wegen die Orientierung zusätzlich erschwerte. Die Folge: Das Tempo und die physische Komponente traten in den Hintergrund – eine eher untypische Herausforderung für eine Mitteldistanz. Auch die Siegerzeiten lagen deutlich über dem geplanten Rahmen.
Jana Hnilica auf Platz 7
Als eine der wenigen Athletinnen hatte Jana Hnilica kein Problem mit den vielen Posten: „Je schwieriger, desto besser für mich“ lautet ihre Devise. Sie platzierte sich als Siebente nur 28 Sekunden hinter den Diplomrängen – ein starker Auftritt in einem Rennen, das ihrer Stärke entgegenkam: „Heute bin ich Großteiles sehr zufrieden, schade um die paar Sekunden aufs Diplom, aber das Rennen war gut“, so ihr Fazit.
Siegerin wurde die Tschechin Martina Tichovska vor der Schwedin Gabriella Gustafsson und der Siegerin des Sprintbewerbes, Ruska Saarela aus Finnland.
Männerteam solide, aber dennoch nicht ganz zufrieden
Das österreichische Herrenteam zeigte sich – mit Ausnahme von Tobias Breitschädel – vom Charakter des Rennens wenig begeistert. Die Wege waren im Renntempo oft schwer zu erkennen, was sich vor allem für „Alleinfahrer“ als Nachteil herausstellte. Wer zu zweit oder in Gruppen unterwegs war, konnte vom gemeinsamen Navigieren profitieren.
Als 14. erreichte Andreas Waldmann heute eine passable Platzierung, aber seine Ansprüche als mehrfacher WM – Medaillengewinner sind natürlich größer – ganz zufrieden war er nicht.
Ebenso Hannes Hnilica, der zwar wieder eine passable Leistung bot, aber durch die enorme Leistungsdichte (29 Sekunden zwischen Platz 2 und 8) mit etwas über 4 Minuten Rückstand auf den Sieger „nur“ als 22. ins Ziel kam.
Tobias Breitschädel (39.), Georg Koffler (41.), Martin Illig (44.) und Bernhard Kogler (52.) landeten wie schon am ersten Tag im Mittelfeld.
Finnische Festspiele
Besonders stark präsentierte sich das finnische Herrenteam:
Mit Weltmeister Andre Haga und den „Silbernen“ Miika Nurma und Jussli Laurila (zeitgleich) war nicht nur das Podest, sondern auch noch der 4. Platz (Samuel Pokkala ex aequo mit Lauri Malsroos aus Estland) in finnischer Hand.
Für das morgige Rennen im Massenstart hofft das „MTBO Team Austria“ auf längere Routenwahlen und physisch anspruchsvollere Passagen.
Livecenter (Massenstart um 11 Uhr):
https://orienteering.sport/event/cx80-world-mtb-orienteering-championships-2025/mass-start/