Heiße, staubige Langdistanz
Die Langdistanz bei der MTBO-Weltmeisterschaft wurde unter herausfordernden Bedingungen ausgetragen: hohe Temperaturen, sandige Wege und ein Gelände, das nur bedingt für eine klassische Langdistanz geeignet war. Eher wenige lange Routenwahlen, dafür ein dichtes Wegenetz prägte das Rennen. Es galt permanent hochkonzentriert den Kontakt zur Karte zu halten, die typischen längeren Abschnitte zum „Pushen“ fehlten.
Durch ein eigentlich nicht regelkonformes Startprozedere – Start im 2-Minuten-Intervall und ohne Gabelungen – bildeten sich bald mehrere Gruppen. Eine davon entwickelte sich um den tschechischen Sieger des Sprintbewerbes, Krystof Bogar, der im Laufe des Rennens immer mehr Fahrer „einsammelte“. Beim Kartenwechsel – zugleich Zuschauerposten nach etwa einer Stunde – passierte eine Fünfergruppe die Arena, darunter Bogar, Andreas Waldmann, Hannes Hnilica und zwei weitere Athleten.
In der zweiten Rennhälfte wurde das Tempo weiter hochgehalten. Nach weiteren 50 Minuten erreichte die hochkarätige Gruppe fast geschlossen das Ziel. Andreas Waldmann belegte einen hervorragenden 4. Platz, knapp an einer Medaille vorbei, Hannes Hnilica rundete mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis (10.) eine intensive WM-Woche erfolgreich ab.
Den Tag dominierten klar die tschechischen Herren, allen voran Vojtech Ludvik, der über weite Strecken des Rennens allein unterwegs war und mit klarem Vorsprung gewann. Silber ging an Krystof Bogar, Platz 5 und 6 ebenfalls an Tschechien. Über seine zweite Bronzemedaille dieser WM durfte sich der Pole Bartosz Niebielski freuen.
Wieder in den Weltcuppunkterängen landeten Georg Koffler (27.) und Tobias Breitschädel (39.), die vor der abschließenden Staffel noch einmal alles aus sich herausholten.
Nicht zufrieden zeigte sich Bernhard Kogler (50.), dem erneut einige Abzweigungen zum Verhängnis wurden und ihn damit wertvolle Minuten kosteten. Martin Illig war heute nicht am Start, er schonte sich für die Staffel am Sonntag.
Damenrennen: Sekundenkrimi um Gold
Bei den Damen entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch bis zum Schluss. Nach über 90 Minuten Fahrzeit entschieden Sekunden über den Titel. Die Finnin Ruska Saarela holte sich mit 18 Sekunden Vorsprung vor der Dänin Nikoline Splittorff ihre zweite Goldmedaille, Bronze ging an Ursina Jäggi aus der Schweiz.
Aus österreichischer Sicht zeigte Jana Hnilica zwar ein orientierungstechnisch meist „sauberes“ Rennen, aber die Beine waren nach der anstrengenden Woche schon müde und so reichte es „nur“ für Platz 26 für die Justizathletin.
Morgen, Sonntag, steht die Staffelentscheidung an – mit zwei Herrenteams am Start und der starken Leistung von heute im Rücken sind die Aussichten vielversprechend. Ein Diplom ist das erklärte Ziel, eine Medaille wäre in dem starken Starterfeld ein Riesenerfolg.
Für Österreich starten Hannes Hnilica, Georg Koffler und Andreas Waldmann, sowie Tobias Breitschädel, Bernhard Kogler und Martin Illig.
Livecenter (Start um 11 Uhr):
https://orienteering.sport/event/cx80-world-mtb-orienteering-championships-2025/relay/